Gestaltgesetze

Alles Leben geht augenscheinlich von der Hypothese eines objektiv existierenden Kosmos aus, der von Recht und Ordnung zusammengehalten wird. Diese Strukturerwartung hat sich im Laufe der Evolution als Erfolgsrezept erwiesen. In der optischen Wahrnehmung kommt sie in den Gestaltgesetzen zum Ausdruck.

Prägnanztendenz: Der Wahrnehmungsapparat sucht stets nach Zusammenhängen größtmöglicher Einfachheit und Regularität.

Gesetz der Nähe: Dinge, die nahe beieinander liegen, scheinen zusammenzugehören.

Gesetz der Ähnlichkeit: Ähnliche Dinge erscheinen zu zusammengehörigen Gruppen geordnet.

Die folgende einfache Grafik verdeutlicht diese Gesetze.

 

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Figur-Grund-Trennung: Die Reizmustern eines Bildes verdichten sich in unserer Wahrnehmung meist zu Gegenständen, die von ihrem Hintergrund getrennt erscheinen. In den Kippbildern bleibt unentschieden, was Hintergrund und was Gegenstand ist. Dennoch wird getrennt: mal so - mal anders. Der folgende "Lattenzaun" ist ein Beispiel dafür.

 


© Timm Grams, 6. Juni 1998