Kurzreferenz Editor mg (Version 2a-x)
Peter Klingebiel, FH Fulda, DVZ
Der Editor mg ist ein kleiner und schneller bildschirmorientierter Texteditor unter Unix, in Funktion und Bedienung ähnlich dem großen Bruder emacs. Mit dem mg können mehrere Dateien (files) in einem oder mehreren Fenstern (windows) gleichzeitig bearbeitet werden. Dateien werden im Editor in internen Puffern (buffers) gehalten. Der Bildschirm des mg ist in 3 verschiedene Teile geteilt: das Arbeitsfenster, in dem ein buffer, bzw. file sichtbar und bearbeitbar ist. Dieser Bereich nimmt fast alle Bildschirmzeilen ein. Direkt unter dem Arbeitsfenster befindet sich die Statuszeile (modeline), die invers dargestellt wird und Informationen zum zugehörigen window enthält, z.B. Dateiname, aktuelle Zeile und Spalte usw. Im Menümodus wird diese Zeile als Menüzeile benutzt. Die unterste Bildschirmzeile enthält eine Meldungs- und Eingabezeile für Meldungen des Editors und geforderte Eingaben des Benutzers. In der folgenden Kurzreferenz der wichtigsten Kommandos des mg steht C-k für die Tastenfolge <Control><k>, d.h. gleichzeitig die <Control>-Taste und die Taste <k> drücken. M k steht für <Meta><k>, .dh. erst die <Escape>-Taste kurz drücken und danach kurz die Taste <k>. Der aktuelle Puffer, das aktuelle Fenster bzw. die aktuelle Datei ist der Puffer, das Fenster bzw. die Datei, in der sich der Cursor befindet.
Der Editor kann unterschiedlich aufgerufen werden. Am einfachsten mit dem Kommando
Zu bearbeitenden Dateien können im Editor später geladen werden (s.u.) Mit dem Kommando
wird der Editor aufgerufen und die Datei datei.typ automatisch geladen. Es können mehr als eine Datei angegeben werden. Der mg kennt ein Reihe von Kommandooptionen, die das Verhalten des mg steuern. Die 3 wichtigsten Optionen sind:
Beispiel:
Der Editor wird gestartet, die Datei datei.typ wird in einen buffer zur Bearbeitung eingelesen und in einem window dargestellt. Beim Verlassen wird eine Statusdatei geschrieben, die aktuelle Einstellungen des mg enthält, z.B. den Dateinamen und die aktuelle Cursorposition, sodaß der mg bei einer Weiterbearbeitung der Datei nur noch mit dem Kommando
aufgerufen werden muß. Er interpretiert die Statusdatei, liest die Datei datei.typ ein und positioniert den Cursor an die Stelle, an der er vor dem Verlassen gestanden hat. Das ist oft bei Programmentwicklung sinnvoll. Der Editor wird mit dem Editorkommando C-x C-c verlassen. Geänderte Dateien werden automatisch gesichert. Von vorhandenen Dateien werden Backupdateien angelegt, die die Dateiendung .bak haben.
Mit dem Editorkommando C-c gelangt man in ein einfaches Menüsystem, bestehend aus einem Haupt- und Untermenüs. Mit den Cursortasten kann man sich in den Menüs bewegen, mit der Returntaste ein Untermenü oder einen Menüpunkt aktivieren. Mit der Leertaste gelangt man aus den Untermenüs in das Hauptmenü zurück, bzw. verläßt man aus dem Hauptmenü das Menüsystem. Mit der Taste q kann das Menüsystem von überall verlassen werden.
Ein Block ist ein rechteckiger Bereich in einem Puffer. Die Definition eines Blockes erfolgt mit dem einleitenden Kommando C-u und dem anschließenden Markieren des Blocks mit den Cursortasten oder anderen Kommandos zur Cursorbewegung. Die Blockdefinition ist beendet mit einem der Kommandos M C-w oder M C-k zum Entfernen oder Kopieren eines Blocks.
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18. November 1999, Peter Klingebiel, DVZ |