Adressat |
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Geht es darum, Betrachter erst für ein Anliegen zu interessieren? |
Gute Werbung zeigt, wie es geht Lieber mit einem prägnanten Titel nur 90% der Adressaten erreichen, als mit Weitschweifigkeit von vornherein 90% abstoßen Weglassen, was sich der Leser selber denken (oder anderweitig besorgen) kann Möglichst einen (!) Blickfang anbieten, der auf das Hauptanliegen verweist: Bild, Logo, Animation Keine wohlfeilen Animationen für Nebensachen wie Adressen usw. |
Sollen Betrachter angesprochen werden, die gezielt nach Informationen suchen? |
Sparsam mit den Gestaltungselementen umgehen Grundsätze zur Effizienz der Informationssuche beachten Störende Blickfänge vermeiden |
Wird der Zugang für bestimmte Benutzergruppen unnötig erschwert? |
Regeln zur barrierefreien Gestaltung von Web-Seiten enthält · die „Verordnung zur Schaffung barrierefreier Informationstechnik nach dem Behindertengleichstellungsgesetz“ (BITV) und · die Seite der World-Wide-Web-Initiative unter dem Stichwort Accessibility. |
Übersichtlichkeit |
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Sind die Möglichkeiten der Gruppierung von Informationen angemessen genutzt worden? |
Textgestaltung
Prinzipien der guten Gestalt
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Sind die Seiten in sich abgeschlossen? |
Vorzugsweise nur ein Thema je Seite |
Sind die Höhepunkte leicht auffindbar? |
Sparsamer Einsatz von Hervorhebungen mittels
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Einfachheit |
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Wird der "Scheinwerfer der Aufmerksamkeit" auf die wirklich wichtigen Aussagen und Inhalte gelenkt? Sind die verwendeten Gestaltungselemente notwendig? Oder: Haben wir es mit einem Fall optischer Umweltverschmutzung zu tun? Wird der Wahrnehmungsapparat unnötig belastet? |
Entlastung des Wahrnehmungsapparats durch schlichte und durchgängige Seitengestaltung:
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Ist die Sprache komplizierter als der Gegenstand, der damit beschrieben wird? |
Sätze sollen kurz, prägnant und allgemeinverständlich sein |
Schönheit und optische Reize |
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Ist es angenehm, die Seite zu besuchen? Oder kommt man sich vor wie in einer Wüste? |
Unterstützung der Orientierung und der Lesbarkeit durch ansprechende visuelle Gestaltungselemente |
Werden optische Reize zweckmäßig, unaufdringlich und nach dem Sparsamkeitsprinzip eingesetzt? |
Wegen der "Sinnsuche des Wahrnehmungsapparats" erzeugen bereits einfache Reize recht eindrucksvolle Effekte der Gestalt-, Tiefen- und Bewegungswahrnehmung |
Ist die Seite durch zu viele Farben, Formen und Bewegungen überladen? |
Höchstens sieben verschiedene Farben verwenden Nur zweckdienliche Bilder anbieten Mehrere Animationen auf einer Seite wirken nicht als Blickfang; sie machen höchstens nervös |
Werden die Grundsätze richtiger Farbwahl eingehalten?
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Grau oder Pastellfarben für den Hintergrund. Vorzugsweise schwarze Schrift. Helle Schrift auf dunklem Grund nur kleinflächig anwenden. Kein Blau für dünne Linien und schmale Konturen. Kein Rot oder Grün an den Rändern. Keine hochgesättigten, spektral gegensätzlichen Farben wie Rot und Blau nebeneinander (unterschiedliche Fokussierung) Dieselbe Farbe bei derselben Bedeutung:
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Ist an Betrachter mit Farbsehschwäche gedacht worden? |
Zur Hervorhebung je wenigstens zwei der Komponenten Farbe, Schriftauszeichnung und Helligkeit verwenden |
Effizienz der Informationssuche |
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Lassen sich Stichwortlisten einfach durchmustern? |
Stichwortlisten vorzugsweise linksbündig ausrichten |
Muss man unnötigerweise blättern oder rollen? |
Seite kompakt gestalten. Gesamtfläche nutzen. Zweidimensionale Anordnung der Information mittels Tabellen nutzen. Beispiel: Seite des Fachbereichs ET |
Sind die angebotenen Verbindungen (Links) hilfreich?
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Netz der Links nicht zu engmaschig knüpfen Die einzelnen Seiten des Angebots vorzugsweise baumartig (hierarchisch) miteinander verbinden Keine toten Seiten anbieten ("Web-Seite ist im Aufbau") |
Werden Links zu den Ankerpunkten angeboten? |
Verbindungen anbieten
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Stößt man zu oft auf Unerwartetes? |
Aussagestarke Überschriften wählen Inneren Zusammenhang durch Gliederung deutlich machen |
Sind Informationen über Sinn und Zweck der Seite, über die Urheberschaft und die Aktualität auffindbar? |
Copyright-Vermerk bringen und gegebenenfalls mit Links ausstatten |
Literaturhinweise |
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Software-Entwicklung. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1996
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Farbmodelle (S. 31 ff.): CIE, RGB, YIQ, CMY, HSU, HLS, CNS.
Goldstein,
E. B.: Wahrnehmungspsychologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1996
Farbwahrnehmung (S. 123 ff.), Objektwahrnehmung (S. 163 ff.), Wahrnehmung
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Gulbins, J.; Kahrmann,
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Berlin, Heidelberg 1992
Schriftbild, Schriftgrößen, Schriftauszeichnung
Lambrecht,
S.: Das Einsteigerseminar HTML 3.2 - Der methodische und ausführliche Einstieg.
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Salvendy, G. (Edt.): Handbook of Human Factors and
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Illumination, the CIE Colorimetric System (S. 858 ff.), Interface Design
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Schönert, W.: Werbung, die ankommt. 199
Beispiele. Erfolgsregeln. Praktische Folgerungen. verlag
moderne industrie. Landsberg 1977
Shneiderman, B.: Designing the User Interface. Addison-Wesley,
Guidelines for Data Display. Getting the user's attention. Presentation Styles: Balancing
Function and Fashion. Nonanthropomorphic Design. Display Design. Color.
Zeidler, A.; Zellner, R.: Software-Ergonomie. Techniken der Dialoggestaltung. Oldenbourg, München 1992
Architektur von Menüsystemen(S. 45); Layoutgestaltung (S. 51 ff.),
Gestaltgesetze; Mentale Modelle (S. 119 ff.), Architekturmodelle für
Bedienoberflächen; Software-Ergonomie
Die
World-Wide-Web-Initiative
hat ihren Sitz in der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN,
Genf). Sie setzt die Standards für das World Wide Web
(WWW, W3).
© Timm
Grams, 22.11.2005 (Erstfassung: 30.05.98)