Es gibt verschiedene Ansätze, wie auf Nachrichten oder ``Schwarzes Brett'', die auf einem Mailserver liegen, von einem Client zugegriffen wird. Die einzelnen Zugriffsformen sind nachfolgend aufgeführt (siehe dazu auch RFC-1773):
Bei einer Offline-Operation baut ein Client-Mail-Programm
oder ein ``Mail User Agent'' (MUA) eine Verbindung zu einem Mailserver
auf. Danach werden alle angekommenen Nachrichten vom Server auf den Client
herunterkopiert. Die Verbindung wird wieder beendet und die Original-Nachrichten
auf dem Server gelöscht. Daraufhin finden alle Aktionen, die mit den
Nachrichten durchgeführt werden auf der lokalen Maschine statt.
Eine Offline-Modell ist sinnvoll, wenn eine Person nur
über einen einzigen Rechner Zugang zu ihren Mail besitzt und zufrieden
ist, mit der Kopie der ursprünglichen Nachrichten auf einer einzelnen
Maschine zu arbeiten. Wenn man jedoch seine Nachrichten über verschiedene
Rechner zu verschiedenen Zeiten erreichen möchte oder wenn man wünscht,
daß die Nachrichten auf einer anderen Maschine gelagert werden als
der, mit der man gerade Zugang hat, dann ist das Offline-Modell ungeeignet.
Vertreter: POP, IMAP
Ein steigender Anteil von E-Mail Benutzern besitzt jedoch
einen Rechner an der Arbeitsstelle, einen anderen Rechner zu Hause und
möglicherweise noch ein Laptop für unterwegs. Solche Menschen
wären wahrscheinlich nicht sehr glücklich, wenn das genutzte
Nachrichtenprotokoll mit der Offline-Methode arbeitet, da ihre Mails auf
den verschiedenen Rechnern verteilt wären.
Bei der Online-Operation wird wie bei einer Offline-Operation
eine Verbindung von einem Mail-Client-Programm zu einem (meist für
mehrere Benutzer zuständigen) Mailserver aufgebaut. Eine Online-Operation
ist jedoch ein eher interaktives Client/Server Modell, bei dem der Client
Anfragen nach bestimmten Nachrichtenbestandteilen (wie Headerinformationen
oder bestimmte Nachrichten oder das Durchsuchen von Nachrichten nach bestimmten
Kriterien) an den Server stellt. Nachrichten können mit verschiedenen
Statusflags (wie gelöscht, gelesen, etc.) markiert werden. Sie sind
daraufhin solange zugreifbar, bis sie vom Benutzer ausdrücklich gelöscht
werden.
Vertreter: IMAP
Bei einer Disconnected-Operation verbindet sich ein Mail-Client
mit einem Mail-Server, macht eine ``Cache''-Copy von den gewählten
Nachrichten und bricht danach die Verbindung zum Server ab. Zu einem späteren
Zeitpunkt verbindet er sich dann wieder mit dem Server, um sich mit ihm
zu synchronisieren. Der Benutzer arbeitet zwar mit dem Nachrichten-Cache
offline, wobei sich dieses Modell von einer Offline-Operation in dem Punkt
unterscheidet, daß die ursprünglichen Nachrichten auf dem Server
verbleiben und das Mail-Client-Programm sich immer wieder mit dem Server
verbindet und den Nachrichten-Status zwischen dem Server und dem Client-Nachrichten-Cache
synchronisiert.
Vertreter: IMAP, DMSP