Melnyk und Selenskyj agitieren wirkungsvoll. Es ist ihr Metier. Jetzt folgen sogar die Grünen, einst eine Friedenspartei, ihren Forderungen und wollen schwere Waffen liefern.
Der Grundsatz „keine Waffen in Krisengebiete“ wurde bereits mit der Lieferung von schultergestützten Abwehrwaffen gegen Panzer und Flugzeuge durchbrochen. Angesichts eines skrupellosen Aggressors ist dagegen kaum etwas einzuwenden. Jetzt aber geht es um schweres Gerät, um Panzer und Flugzeuge, also um Angriffswaffen.
Bei der russischen Übermacht und Putins Entschlossenheit, wie sie in praktisch allen Kommentaren zum Ausdruck kommen, kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Aktion zu einem frühen Ende des Krieges führt. Ich rechne mit einer Ausweitung des Leides, wenn man auf diesem Wege fortfährt. Mir scheint er eine abschüssige Bahn in noch größeres Unglück zu sein.
Melnyk und Selenskyj führen sich vor dem schrecklichen Hintergrund von Putins Verbrechen wie Kriegstreiber auf. Sie äußern Sympathien für die neonazistische Asow-Truppe und auch für den Nazi-Kollaborateur Stepan Bandera. Ihr Verhalten gegenüber Steinmeier finde ich unangemessen und beleidigend. Mit Diplomatie hat das nichts zu tun. Frieden lässt sich so nicht erreichen.
Dass Selenskyj und seine Truppe sich derartig laienhaft aufführen und uns alle in höchste Gefahr bringen, liegt vermutlich an der fehlenden Qualifikation für ihr Amt und an der uns weitgehend verborgenen Agenda ihrer Unterstützer.
Florian Hassel (SZ) schreibt am 22. April 2019, 11:23 Uhr: „Wolodymyr Selenskys kometenhafter Aufstieg ist ebenfalls Ausdruck des kranken ukrainischen Systems: Er war nur möglich, weil ukrainische Medien von Oligarchen dominiert werden, die bestimmen, wer in ihre Fernsehsender kommt – und wer nicht.“
Sebastian Bartoschek hat auf Facebook diesen kleinen Artikel zitiert und damit ein Shit-Stürmchen ausgelöst:
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=10228637522191139&id=147769314
Ich tue mich zunehmend schwer mit allen Ansätzen, die den russischen Überfall auf die Ukraine in Zusammenhang bringen mit Fehlern der Vergangenheit und/oder ukrainischen Überreaktionen. Putins Krieg hat einige Grundlagen menschlichen Umgangs miteinander derart beschädigt, dass Hoffnungen auf eine irgendwie „gütliche“ Konfliktlösung mehr oder weniger illusorisch erscheinen. Ich sehe gewisse Ähnlichkeiten zu den Auseinandersetzungen mit anderen radikalen Entgleisungen unserer Zeit: Kann man mit einem islamistischen Terroristen reden? Ist ein Verschwörungstheoretiker argumentativ zu überzeugen? Was bleibt zu tun, wenn ein Killer in seinem Wahn unerreichbar geworden und Deeskalation einfach unmöglich ist? Vernunft und Moral gebieten den Demokratien, Konflikte durch Behebung der Konfliktursachen aufzulösen. Aber wie soll man jemanden erreichen, für den demokratische Vernunft und Moral keine Werte sind? Aufgeben, um weiteres Leid zu verhindern, hilft nicht, so lange der Amokläufer einfach immer weiter laufen kann.