Verschwörungstheorien – Warnzeichen erkennen und deuten

 

Falsche Verschwörungstheorien sind Denkfallen. Früher oder später musste ich darauf stoßen. Nun hat es mich erwischt und ich sehe mich einer neuen Situation gegenüber. Die klassischen Waffen gegen Denkfallen – nachsehen, messen, rechnen, prüfen – erweisen sich gegen Verschwörungstheorien als ziemlich stumpf, denn: Verschwörungstheorien sind Phantasiegebilde auf spärlicher Faktenlage.

Wichtig ist das Wort „spärlich“. Denn nur das unterscheidet sie von den wissenschaftlichen Theorien. Aufgrund einer meist beklagenswerten Faktenlage bietet sich viel Raum für einen Haufen an Theorien; der Selektionsprozess der Wissenschaft lahmt aufgrund eines Mangels an Prüfmöglichkeiten.

Oft hilft nur noch das Sparsamkeitsprinzip weiter: Nimm die nächstliegende Erklärung, die am wenigsten spektakuläre, die mit der geringsten Zahl an nicht prüfbaren Annahmen. Wie das gehen kann, habe ich im Falle der Corona-Verschwörung gezeigt.

So etwas kann auch ins Auge gehen. Am Beispiel der Flachdachpyramide zeige ich, dass die einfachere Interpretation einer Faktenlage nicht immer die bessere ist. (Das diesbezügliche dynamische Flachdachlogo in der Kopfzeile meiner Web-Page ist zwar außer Betrieb gesetzt, da Java-Applets von den Browsern nicht mehr unterstützt werden, aber Sie können mithilfe des „Starreogramms“ sehr gut nachvollziehen, wie bei passendem Blickwinkel die Pyramide nur noch als einfacher Necker-Würfel erscheint. Die einfachere Hypothese ist falsch.)

Woran nun kann der Unvorbereitete eine Verschwörungstheorie als solche erkennen? Wie kann er sich vor falschen Verschwörungstheorien schützen? Geht es auch ohne exzessives Quellenstudium?

Ich denke: ja. Es gibt ein paar einfache Regeln, die dem Immunschutz gegen falsche Verschwörungstheorien dienen. Von ausschlaggebender Bedeutung ist das Erkennen von Warnzeichen. Wie man solche Warnzeichen findet, werde ich anhand eines einzigen Falles entwickeln, nämlich anhand des 2017 erschienenen Buches „Geheimgesellschaften 3“ von Jan van Helsing (bürgerlich: Jan Udo Holey).

Das Buch

Kurz gefasst, beinhaltet Jan van Helsings Buch Folgendes: Eine Geheimgesellschaft mit der Wurzel im Freimaurertum strebt eine Neue Weltordnung an. Zu deren „abscheulichen“ Zielen gehören die Bevölkerungsreduzierung, die Subventionierung der Abtreibung, die Förderung der Homosexualität, die Zerstörung der Familie, die Unterdrückung medizinischer Hilfen, Auslösung von Herzattacken, Verbot alter Religionen, Förderung des Drogenkonsums, Beschränkung der Bürgerrechte, Wetterkontrolle, Ersetzung der Wissenschaft durch Indoktrination, Terrorismus und vieles mehr. Kurz gesagt: Die Geheimgesellschaft strebt ein totalitäres globales System an.

Kaum ein Krimi vergisst, die Hauptfrage zu stellen, nämlich die nach dem Motiv des Täters. Die Frage Cui bono spielt im Buch aber seltsamerweise keine Rolle. Offen bleibt, was das Ganze soll. In anderen Verschwörungstheorien „sieht man klarer“: Gerade poppt im Internet die  Idee auf, dass der Milliardär Bill Gates mithilfe einer Pandemie die Kontrolle über die Gesundheitssysteme der Welt erlangen und Profit daraus schlagen wolle.

Aber zurück zum Buch: Die Chemtrail-Verschwörung ist Teil der beschriebenen weltweiten Verschwörung, ebenso das, was   hinter den Georgia Guidestones vermutet wird, nämlich dass das vorsätzlich entfesselte Corona-Virus dazu dient, die Weltbevölkerung zu selektieren oder zu überwachen. Und so weiter.

Michael Butter nennt so etwas Superverschwörungstheorie (2018). Eine solche entsteht durch das Verschmelzen verschiedener Verschwörungstheorien. Die Verschwörungstheorien einer solchen Kollektion dürfen durchaus zueinander im Widerspruch stehen. Vor allem über die jeweiligen Hintermänner herrscht in dem Buch völlige Konfusion. Jedenfalls haben sie mit den Freimaurern und den Illuminaten zu tun. Aber die sind ja, zwar oft verborgen, allgegenwärtig.

Das Buch gibt sich als Interview, als Zwiegespräch zwischen dem Autor Jan van Helsing und einem anonymen Freimaurer. Das Buch ist eine freie Gestaltung des Überläufer-Motivs: Überläufer genießen Vertrauen. Der Whistleblower offenbart unter  Lebensgefahr sein Wissen über Vergehen seiner Organisation. Damit entsteht der Anschein der Authentizität.

Der anonyme Freimaurer spricht von einem Geheimwissen, das nur wenigen zuteil wird. Bei Geheimnisverrat droht sogar die öffentliche Hinrichtung (S. 72). Andererseits plaudert der Freimaurer durchweg von diesen Geheimnissen. Bleibt ein Überläufer  ungenannt, wie hier, kann das Überläufermotiv nur den Naiven beeindrucken. Der aufmerksame Leser hingegen wird einen Schwindel dahinter vermuten.

Ich erinnere mich an den Coen-Film „Fargo“: Im Vorspann wird eine wahre Geschichte versprochen. Was folgt, ist äußerst grotesk. Im Abspann kommt der Hinweis, dass alle Personen und Ereignisse fiktional sind.

Genauso kann man das Interview verstehen: als Fiktion, als Witz. Dann hat man seinen bescheidenen Spaß daran.

Beliebigkeit der Deutungen

Sollte es den Whistleblower geben, dann ist er jedenfalls nicht ernst zu nehmen. Er verwickelt sich fortwährend in Widersprüche: Einerseits lehrt die Freimaurerei gar nichts (S.154), andererseits ist ihr Ziel die Neue Weltordnung (S. 117); alle Religionen stehen für den Freimaurer gleichberechtigt nebeneinander (S. 114), andererseits ist er gegen den Islam und für den Papst (S. 81); die Freimaurer-Logen sind eng vernetzt und verbunden (S. 66), aber es gibt einen Krieg der Logen (S. 126); die Deutschen werden im denkerischen Bereich die Führung übernehmen, obwohl sie absolut obrigkeitshörig und des Denkens entwöhnt sind (beides auf S. 199); einmal liegt die Steuerung des Weltgeschehens bei den Lenkern der Zentralbanken – alles Freimaurer –, ein andermal sind es wir alle, die über das weltumspannende morphogenetische Feld zu Steuermännern, zu Entscheidern über Krieg und Frieden werden (beides auf S. 152).

Das Buch bietet einen bunten Strauß an Verschwörungstheorien. Beim Ausleuchten der Hintergründe wird es konfus. Hinter allem stecke ein Kreis von Mächtigen, heißt es. Manche dieser Mächtigen werden benannt, wie Barack Obama, der Papst, Helmut Kohl, Angela Merkel – da hätte man auch selber drauf kommen können. Fragt der Interviewer Jan van Helsing, wer denn nun eigentlich die Kontrolle ausübt, lautet die Antwort des anonymen Freimaurers: „Ich nenne keine Namen.“  (S. 129)

Das Vage und das Chaos scheinen zum System zu gehören.

Den Verschwörungstheoretiker schreckt es nicht. Er weiß, dass der Gläubige im Chaos immer genau das sieht, was er sehen will. Anders der an Aufklärung interessierte Skeptiker. Für ihn ist das Chaos ein erstes Warnzeichen: Es zeugt von der Beliebigkeit und der fehlenden Erklärungskraft der Verschwörungstheorien.

Sackgassen des Denkens

Weiteres Merkmal von Verschwörungstheorien ist ihre Begründung im Denken der Antike. Als Fuldaer Bürger hat man einen Zugang zu dieser Denkwelt. Athanasius Kircher lehrte hier. Von ihm und von seinem Begriff der Weltharmonie war bereits die Rede, auch vom Analogiegesetz als Schlüssel für das Weltverständnis: Wie oben so unten – der Mikrokosmos als Spiegelbild des Makrokosmos.

Von noch größerer Bedeutung ist Hrabanus Maurus. Er lehrte in Fulda und war von 822 bis 842 Abt des hiesigen Klosters. Am Pfaffenpfad vom Kloster (Dom) hinauf zum Petersberg gibt es eine Tafel mit Erläuterungen zu einem seiner Figurengedichte, das „in besonderer Weise die innige Verbindung zwischen natürlichem und himmlischem Weltlauf“ verkörpert. Sein Titel: „Über die vier Elemente, die Reihenfolge der Jahreszeiten, die vier Erdteile, die vier Teile des natürlichen Tages und wie sie ihren Platz im Kreuz finden und durch das Kreuz geheiligt werden“.

Auf dieses antike Denken berufen sich heutzutage die Esoteriker. Ihre Grundsätze sind dem Corpus Hermeticus entlehnt, einem Kompendium dieses Denkens (Ehmer, 2016). Im Freundeskreis werde ich immer wieder einmal mit Feststellungen aus dieser Denkwelt konfrontiert:

  1. Alles hat eine Ursache
  2. Zufall gibt es nicht
  3. Alles ist miteinander verbunden
  4. Wie oben, so unten

Ursachen haben selbst wiederum Ursachen. Damit die Ursachensuche nicht zu einem unendlichen Regress führt, beendet der Esoteriker die Suche, indem er sich, Hermes Trismegistos folgend, auf eine welt-immanente mystische „Kraft eines ruhenden Dinges“ beruft, auf einen unbewegten Beweger also, von dem bereits Aristoteles sprach.

Dieses Ideengut hat die „alten Griechen“ nicht allzu weit gebracht, es führt  in Sackgassen des Denkens. Es erwachte in der Renaissance aufs Neue, und damals wurde es auch weitgehend überwunden. Es entstand das, was wir heute Wissenschaft nennen.

Auch heute noch gibt es das hermetische Denken; es wird von den Esoterikern aller Schattierungen gepflegt. In diesen toten Winkeln des Denkens finden wir das Intelligent Design, die morphogenetischen Felder des Rupert Sheldrake und auch Hans-Peter Dürrs Weltbewusstsein. Diese Theorien  erklären alles – und genau darum rein gar nichts.

Dem Jan van Helsing haben es offenbar die morphogenetischen Felder angetan. Und genau diese Bezugnahme auf die Hermetik ist für mich das zweite Warnzeichen einer falschen Verschwörungstheorie.

Kontiguität – Korrelation – Kausalität

Unsere Neigung, in allem Möglichen einen Sinn zu suchen und zu finden, zeigt sich, wenn wir in den Zufallsmustern von Badezimmerkacheln Gesichter erkennen, oder wenn sich das Wolkenbild zu einem Hund zu formen scheint. Vom erzählerischen Chaos, das in unserem Kopf zu einer Verschwörungstheorien wird, war bereits die Rede. Aber nicht nur das Chaos hat etwas zu bieten. Manche sinnstiftende und dabei völlig sinnfreie Konfiguration wird vom Verschwörungstheoretiker vorsätzlich erzeugt.

Die zeitliche oder räumliche Nähe zweier Gegenstände oder Gedanken empfinden wir bereits als Zusammenhang oder Korrelation. Und dieser Zusammenhang reichern wir dann gern mit noch mehr Sinn an und interpretieren ihn im Sinne einer Kausalität.

Diesen Mechanismus nutzt das Buch. Beispielsweise steht da: “Das Ziel [der Mächtigen] ist es, die Menschenmehrheit, eine Volksmehrheit ruhig zu halten, so wie die heutige Jugend“. Anschließend steht: „Die junge Generation unserer Zeit hat keine Zukunftsperspektive, und die Jugendlichen verfallen in Depression. Dennoch verhalten sie sich ruhig, weil sie durch Drogen und irgendwelche Spielprogramme an ihren Bildschirmen beschäftigt sind.“ (S. 87f.) Es steht zwar nicht so da, aber wer nicht aufpasst, hat schon den Schluss vollzogen: Die Mächtigen versetzen die Jugendlichen vorsätzlich in den Cyberspace, in eine Welt, die eigentlich keine ist.

Also Achtung: Das dritte Warnzeichen zeigt sich, wenn zwei Gedankengänge einfach nebeneinandergestellt werden und wenn der Autor offenbar darauf vertraut, dass wir die „richtigen Zusammenhänge“ schon herstellen werden.

Es gibt weitere Möglichkeiten, Zusammenhänge zu insinuieren und sich dabei jeglicher Haftung für die Schlussfolgerungen zu entziehen. Gern genommen wird die Frageform: „Man wird ja noch einmal fragen dürfen.“ Auch die Möglichkeitsform ist sehr beliebt: „Es könnte ja sein, dass …“ Die Verlautbarung, dass die Vereinigten Staaten über eine „Erdbebenwaffe“ verfügen und dass diese auch schon eingesetzt worden sei, wird folgendermaßen in den Bereich des Möglichen gerückt: „Wir können es zwar nicht beweisen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas schon vorgekommen ist, ist sehr groß.“ (S. 193)

Zum Schluss

Sie fragen sich jetzt vielleicht, warum ich mir antue, ein solches Schrottwerk zu studieren, wo doch ein kurzer Blick ins Internet zeigt, dass Jan van Helsing als rechtsextremistischer Esoteriker bekannt ist und dass er auch vom Verfassungsschutz so gesehen wird und dass einige seiner Bücher auf dem Index jugendgefährdender Schriften stehen.

Obwohl ich das alles weiß, spielt es bei meinen Überlegungen keine Rolle. Dem Verschwörungstheoretiker fällt es nämlich leicht, diese Urteile als Verunglimpfung anzusehen, die von den Verschwörern selbst  in die Welt gesetzt worden sind.

Ein jeder von uns muss sich schon selbst an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen.

Quellen

Butter, Michael: Nichts ist, wie es scheint. Über Verschwörungstheorien. 2018

Dürr, Hans-Peter: Geist, Kosmos und Physik. Gedanken über die Einheit des Lebens. 2011

Ehmer, Manfred: Das Corpus Hermeticum. Weisheit, die aus dem Ewigen fließt. 2016

Helsing, Jan van: Geheimgesellschaften 3. Krieg der Freimaurer. Ein Hochgradfreimaurer packt aus. 2017

Oepen, Irmgard; Federspiel, Krista; Sarma, Amardeo; Windeler, Jürgen (Hrsg.): Lexikon der Parawissenschaften. 1999

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15 Antworten zu Verschwörungstheorien – Warnzeichen erkennen und deuten

  1. Pablo sagt:

    Hut ab vor der Analyse Herr Grams, aber ihre Analyse hat ein Problem: Sie ist unökonomisch. Ich meine damit, dass sie sehr zeitintensiv ist. Im Allgemeinen gibt es bei Diskussionen im Internet wenig Regeln, und am Ende ist kaum objektiv festzustellen, wer in einer Diskussion eigentlich „gewonnen“ hat. Das Überzeugen des Diskussionspartners und das Eingestehen von Fehlern passiert in den seltensten Fällen und oftmals hat der Verschwörungsideologe für die Diskussion einen Bruchteil der Zeit beansprucht, wie man selbst für die Recherche aufgewendet hat. Ich plädiere dafür im Kampf gegen Verschwörungsideologen auch die Wirtschaftlichkeit seines eigenen Diskussionsbeitrages zu achten. Oft ist meine Position durch eine simple Tit-for-Tat-Strategie zu erklären:
    – Verschwörungsideologe (VI) schürt durch Mythen Misstrauen in die Gesellschaft, ich schüre Misstrauen in ihn.
    – VI zweifelt „Mainstream-Medien“ an, ich zweifle seine „Alternativmedien“ an.
    – VI greift mich persönlich an, ich greife den VI persönlich an.

    In den meisten Fällen reicht die Strategie aber nicht aus und man muss auch etwas „Inhalt“ anbieten. Das setzt Bildung und Hintergrundwissen voraus. Oft besteht das Problem nicht an den vorliegenden Fakten, sondern in der misstrauischen Umdeutung der Fakten durch den VI. Um für die vorliegenden Fakten eine rationale Deutung zu geben ist manchmal ziemliches Expertenwissen nötig, dass man nicht immer hat. Es bleibt nichts anderes übrig, als die Fakten zu akzeptieren und die Deutung offen zu kritisieren und zu suggerieren, dass beliebige andere Deutungen möglich sind.

  2. Udi sagt:

    Die Chemtrail Verschwörung wird mittlerweile öffentlich zugegeben
    Ihnen fehlt es eindeutig an Information!

    • Timm Grams sagt:

      Es ist meines Erachtens nicht zu viel verlangt, dass Sie mir und den Lesern des Hoppla!-Blogs Ihre Informationsquellen offenbaren.

    • carl sagt:

      kurz gesagt die Redakteure haben keine Ahnung, reden von Ideologie welche gerade sie selber verbreiten. und und und.
      Für mich weitere Propaganda um die Leute bloß nicht zum nachdenken anzuregen. Fakt ist es gibt real Verschwörungen und allgemein lässt sich sogar sagen, dass alle alten war wurden also gibt mir neue Verschwörungstheorien, denn meine alten wurden alle war .

      (Timm Grams: Bei manchen Kommentaren verzichte ich auf eine redaktionelle Bearbeitung.)

  3. Grie Soss sagt:

    Sehr interessanter und fundierter Artikel,
    auch wenn ich eine andere Auffassung und Schlussfolgerung habe.
    Danke für die Differenzierung indem Sie von „falschen Verschwörungstheorien“ schreiben und nicht verallgemeinern.
    Da es oben anbesprochen wurde,
    wie ordnen Sie zum Thema Chemtails -mit einleitendem Artikel der FAZ-
    dieses Whitepaper ein?

    https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/wetter-macht-geschichte-wetter-als-waffe-181243.html?service=printPreview

    https://apps.dtic.mil/dtic/tr/fulltext/u2/a333462.pdf

    • Grie Soss sagt:

      Sehr schade,
      es werden Argumente eingefordert.
      Kommen diese dann, bleibt es still.
      Na gut, wer weiß ob die Zeit dazu vorhanden ist,
      möchte keine Ignoranz unterstellen- es ist eben Zeit intensiv.
      Auf der anderen Seite, wozu ein Blog, wenn kein Diskurs geführt wird, nachdem er eingefordert wird?

      Zwischenzeitlich eine weitere Anregung zu diesem Thema:
      Dokumentation „Overcast“:
      https://youtu.be/p7NQQVCnKiE

      In diesem Sinne alles Gute

    • Timm Grams sagt:

      Ich kann zum Thema Chemtrails nicht Neues beitragen. Natürlich sehe ich, dass der alltägliche Flugverkehr mit seinen Abgasen, sichtbar als Kondensstreifen, zum Klimawandel beiträgt. Eine gezielte Klimabeeinflussung zum Schaden anderer oder zum eigenen Nutzen kann ich nicht erkennen. Eine solche große und umfassende „Verschwörung“ wäre längst Tagesthema. Ist es aber nicht. Lokale Wetterbeeinflussung mit landwirtschaftlicher Zielsetzung war vor Jahrzehnten in der Diskussion, wurde meines Wissens aber wegen Erfolglosigkeit aufgegeben. Militärische Zwecksetzung halte ich für möglich. Davon weiß ich aber zu wenig. Ich halte mich einfach nicht für kompetent. Antworten können ja auch von anderen kommen.

  4. Grie Soss sagt:

    Lieber Herr Professor Doktor,
    ach was solls, es bringt mir nichts, mich durch das Zitieren dieser unfruchtbaren Kommunkation zwischen uns beiden, irgendwo anders darüber zu beklagen, daß Sie meine weiteren Beiträge hier nicht freischalten, die sehr wohl im Kontext zu „Verschwörungstheorien – Warnzeichen erkennen und deuten“ stehen.
    Wie schaffen Sie es nur, dies zu leugnen?
    Ihr Blog scheidet als Plattform für einen offenen, kontroversen aber respektvollen Umgang miteinander leider aus und ich kann Sie – mit Verlaub- als Gesprächspartner so nicht ernst nehmen. Wird Sie wohl auch nicht weiter jucken…

    • Timm Grams sagt:

      @Grie Soss

      Von mir werden Kommentare freigeschaltet, die sich auf den kommentierten Artikel beziehen und die hinreichend konkret sind. Die unkommentierte Auflistung von Verschwörungstheorien erfüllt diese Bedingungen nicht.

      In Ihrer Liste tauchen Staatssauereien auf, die aufgedeckt worden sind. Von meiner Seite ist dazu kein investigativer Beitrag zu erwarten. Bezüglich der falschen Verschwörungstheorien habe ich mich auf grundsätzliche Bemerkungen beschränkt. Konkret werde ich dort, wo ich Lebenserfahrung einbringen kann (Georgia Guidestones).

      Als Anlaufstelle für Informationen über falsche Verschwörungstheorien empfehle ich Ihnen die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP).

  5. AmadeoAntonio sagt:

    Zur neuen Weltordnung, ja das Kräftegleichgewicht verschiebt sich in Richtung Asien… sehr zum Leidwesen des Amerikaners und seiner Hegemonialen Geilheit auf die Weltherrschaft
    Wirtschaftshistoriker Adam Tooze über US-Hegemonie, Kapitalismus & Klima – Jung & Naiv: Folge 650
    https://www.youtube.com/live/w4Y9SomH9Nc?feature=share

    Und wie weit Rechts die Neue Weltordnungstheorie und das Geschwafel ist
    https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/w/files/pdfs/verschwoerungen-internet.pdf

  6. Realo sagt:

    @ AmadeoAntonio 5. August 2023 um 12:19 Uhr

    Zitat: „Zur neuen Weltordnung, ja das Kräftegleichgewicht verschiebt sich in Richtung Asien… sehr zum Leidwesen des Amerikaners und seiner Hegemonialen Geilheit auf die Weltherrschaft“

    „Hegemoniale Geilheit“ auf die Weltherrschaft haben letztlich alle Ideologien. Das war bei den Nazis so und auch beim Islam. Beide wollten z.B. den latenten Konflikt zwischen Kommunismus und Kapitalismus ausnutzen, um als „lachender Dritter“ zu profitieren.

    Kommunisten und Kapitalisten haben „einträchtig“ die Nazis besiegt. Die Islamischen Ansprüche wurden von beiden getrennt, recht drastisch, „zurückgewiesen“.

    Nach „Nine eleven“ wurden die Moslems einfach in einen „blutiger Irakkrieg“ mit viele Moslemischen Opfern verstrickt.

    Auch die Russen haben nach einigen islamistischen Terroraktionen in Russland und Tschetschenien recht drastisch „tabula rasa“ gemacht.

    Die Chinesen haben bereits vorsorglich, eigentlich recht unblutig, mit der „Umerziehung“ der Uiguren (praktisch Moslems) das Problem behoben. Die Uiguren singen jetzt artig chinesische Volkslieder und haben sich den Terror aus dem Kopf geschlagen….

    Jetzt ist halt die Frage, wie die Chinesen im Zusammenhang mit Russland und Amerika die Sache mit der „Hegemonie“ sehen?

    [Moderator: Bitte bei der Sache bleiben. Hier geht’s um Verschwörungstheorien.]

  7. AmadeoAntonio sagt:

    Was mich jetzt eigentlich am meisten irritiert, Sie haben offensichtlich Probleme mit der Vereinigung von Laien und Wissenschaftlern, bzw. Gatekeepern wie Harder, die Unliebsame Meinungen unterdrücken.
    (MeToo)

    Ich verweise hier in meinem Kommentar auf das Papier der regierungsnahen „Amadeo Antonio Stiftung“, der Punkt allerdings ist, die Stiftung wiederum verweist auf Psiram „ein Rufmordportal“ und die „GWUP“ S. 56 um sich weitere Recherchen zu erleichtern..

    Letztere eine wie auch immer entstandene Skeptiker und Laienbewegung, die

    A) Pharmalobbyismus betreibt und gegen jegliche Alternative Medizin/Heilkunde hetzt als gäbs kein morgen mehr, sie lassen nichts anderes als Evidenzbasierte Heilkunde gelten.

    B) Glyphosat Relativierung betreibt (im Grunde ist man dann wieder bei Bayer und Pharma)

    C) Atomkraft Relativierung betreibt zumindest die sehr unzufriedene „HolmHummel“ und Amadeo Sarma, der jetzt geschasst wurde.

    Bei Sarma schienen mir zumindest noch vernünftige Argumente zu gelten, bei Hümmler hab ich diesen Eindruck überhaupt nicht mehr, wir haben es hier offensichtlich mit einem selbstverliebten narzisstischem Menschen zu tun, der vollkommen einseitig seine Meinung pro Nuklearia vertritt, und der Rationalen Argumenten überhaupt nicht mehr zugänglich ist.
    Ein Mann, der mit allen Mitteln der psychologischen Kriegsführung versuchen wird seine Agenda durch zusetzen.

    Frage:
    Macht ihnen das nicht auch Angst/Sorge und gibt Ihnen zu Denken? Eine Regierungsorganisation bzw. finanzierte Stiftung verweist die Menschen in Gutem glauben an eine Lobbygruppe?

    • Bakunin, Michail sagt:

      Ja, es gibt durchaus wahre Verschwörungen, doch man muss und sollte diese stets wissenschaftlich, historisch und sozio-kulturell beleuchten, auf der einen Seite kriegen wir all diesen nationalistischen, antisemitischen populistischen Kram präsentiert von Gestalten wie Jan van Helsing aka Jan Udo Holey und auf der anderen Seite den staatsnahen, realsozialialistischen und somit gar staatsverherrlichenden Kram a la Amadeo Antonio-Stiftung, welche vorgeben den Jan van Helsing Quatsch abzulehnen. Beide Seiten sind (obwohl scheinbar gegensätzliche Positionen vertreten werden) mit äußerster Vorsicht zu genießen. Beide Seiten arbeiten letztendlich für ein und diesselbe Seite.

      Jan van Helsing beispielsweise streut gezielt Desinformation indem er behauptet die bayerischen Illuminaten seien im Auftrag der Rothschild’s gegründet worden, ein gängiger Mythos in der rechten (nationalistischen) Szene, welcher einer genaueren Betrachtung nicht standhält, ebenso wie Jan van Helsing diese „Protokolle der Weisen von Zion“, nachweisbar eine staatlich instrumentalisierte Fälschung des Zarenreiches für bare Münze nimmt.

      [Moderator: stark gekürzt. Verifizierbares ist stehen geblieben. Eine Kontaktaufnahme mit dem Autor war nicht möglich.]

    • Zerberus sagt:

      realsozialialistischen und somit gar staatsverherrlichenden Kram a la Amadeo Antonio-Stiftung

      Interessant, kürzlich wurde hier ein Paper zur Neuen Welt Ordnung veröffentlicht von der Amadeo Antonio Stiftung wo auch die GWUP (die ich nach wie vor des Pharma, Glyophsat, und des Atomlobbyismus verdächtig) mit im Impressum stand, die GWUP hatte sich ja während Covid zumindest in ihrem Blog ausschließlich Pro Impfung etc positioniert, seit diese Propaganda Welle abgeebt ist, werden wieder primär Nebenkriegsschauplätze und Nebelkerzen abgehandelt…. die eigentlich nahe Null Interesse wecken….

      Der Zerberus bewacht das Tor zum Blog

  8. Realo sagt:

    Ich möchte im Zusammenhang mit Verschwörungstheorien und der „Vernunft“ auf den Überbevölkerungsaspekt der „Georgia Guidestones“ eingehen.

    Allgemein ist man eher der Ansicht, dass der Welt eine „Übervölkerung“ droht, was verhindert werden sollte.

    Sogar der Papst hat sich in diesem Sinne geäußert.

    Allerdings befürchten Theologen, dass die Bevölkerungszahl nicht „vernünftig“ regelbar ist. Vielmehr die Menschen am „lustigen Leben“ ohne Kinderaufzucht „Gefallen finden“ und sich die Bevölkerungszahl nicht bei 500 Millionen einpendelt, sondern eher bei Null…..

    Mit der „Vernunft“ ist es in Wirklichkeit nicht so weit her, wie es Philosophen (z.B. Karl Marx) vermuteten.

    Dazu anschauliche Aussagen eines ehemaligen Russischen „Händlers“, nachdem ein erfolgreicher Deal mit westlichen Handelspartnern ausgiebig „begossen“ wurde: Der Kommunismus ist im Westen deswegen zusammengekracht, weil sich die Kommunisten, die auf den „Markt“ verzichten wollten, nicht auf „vernünftige Preisrelationen“, z.B. zwischen Russischem Rohöl und Polnischem Obst einigen konnte.

    Für die Polen war das Öl Dreck, der fast von selbst aus dem Boden spritzt, Obst musste in ständiger Lebensgefahr, von den fleißigen Bauern Polens, in mühevollster Arbeit, von Meterhohen Bäumen geerntet werden. Außerdem müssten Bodenschätze ohnehin „Brüderlich“ geteilt werden….

    Die Russen hatten mehr den Luxus der Ölscheichs im Auge, die ihr Öl am Markt teuer verhökern konnten…..

    Wenn sich die Verhandler, die jeweils das Beste für ihre Gruppe herausholen wollten, derartige Argumente um die Ohren schlagen, statt auf den Markt zu vertrauen, ist es kein Wunder dass es gekracht hat…

    Man sollte nicht zu viel an die „Vernunft glauben“.

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