Ein Planet wird geplündert – immer noch

Die erträumte Wissenschaft mit
ihrer so verwünschten Fruchtbarkeit
Immanuel Kant

Der Autor des Buches „Wie wir die Klimakatastrophe verhindern“ feiert seinen 66. Geburtstag mit reichlich Champagner auf einer 107-Meter-Yacht und lässt seine fünfzig Gäste mit dem Hubschrauber zu einem Beachclub fliegen. Welch eine Heuchelei. Aber Lassen wir Hohn und Spott einmal beiseite. In jedem von uns steckt ein kleiner Bill Gates. Zwar nicht so üppig, aber immerhin. Das ist das Grundmotiv dieses Artikels. Es ist als Hintergrund stets mitzudenken, als eine Art Ostinato. Das Drama begann vor einem halben Jahrtausend, der Showdown vor einem halben Jahrhundert. Um letzteren geht es.

Grenzen des Wachstums

1972 geraten die Grenzen des Wachstums in das Blickfeld weiter Kreise der Bevölkerung. Im Jahr 1973 folgt ein erstes Erschrecken: Es kommt zur Ölpreiskrise und zu autofreien Sonntagen. Wir erkennen die erschöpflichen Rohstoffquellen als harte Grenzen unserer Existenz. Angst breitet sich aus. Im Jahr 1975 erscheint das Buch „Ein Planet wird geplündert“ von Herbert Gruhl. Es hat mich beeindruckt, mehr noch als die „Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome (Meadows, 1972). Herbert Gruhl schreibt 1992 in einem Spiegel-Artikel unter anderem:

Schon 1972 fand eine erste globale Umweltkonferenz statt.

Obwohl es unbestritten um das Überleben des Menschen auf diesem Planeten geht, ließ sich die Uno 20 Jahre Zeit, bis sie für Juni dieses Jahres zur zweiten Umweltkonferenz nach Rio de Janeiro einlud.

Sehr vieles müsste da auf die Tagesordnung einer Weltkonferenz kommen:

Die tödliche Vermehrung der Menschen. Der absehbare Zusammenbruch ihrer Ernährung und Wasserversorgung. Die Vergiftung von Wasser, Luft und Böden durch Chemikalien bis hin zum Schwinden der schützenden Ozonschicht. Die zunehmende Gefahr der radioaktiven Verseuchung aus Hunderten von Atomanlagen, die auch ohne Atomkrieg schon weite Regionen unbewohnbar gemacht haben. Der Treibhauseffekt der Kohlenoxide mit folgender Veränderung des Klimas und des Weltwasserspiegels. Das Abbrennen und Roden der Wälder in der Dritten Welt und ihr Absterben in den Industrieländern. Das Ausrotten und Aussterben der Tiere und Pflanzen, die der Mensch braucht, denen er aber die Lebensgrundlage entzieht. Die mit unheimlichen Risiken behafteten Genmanipulationen an Pflanzen, Tieren und Menschen. Die schnelle Ausplünderung der Erdvorräte an fossilen Brennstoffen und mineralischen Rohstoffen. Die steigende Abfallbelastung aller Kontinente und Meere und sogar schon des Weltraums.

Das teuflischste Problem – dem Papst sei das gesagt – ist also die Vermehrung der Menschen. Noch bei jeder Art ist die explosive Zunahme mit einem Massensterben beendet worden.

Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO2) und Methan, die für die Erderwärmung und Klimawandel sorgen, fanden in den Siebzigerjahren noch nicht die nötige Beachtung.

Blickumkehr: von den Quellen zu den Senken

Ab Mitte der Siebzigerjahre arbeitete ich bei einem Hersteller von Atomkraftwerken. Die Kerntechnik war ins Gerede gekommen. Die größte Protestaktion der Anti-Atomkraftbewegung war die Besetzung des Baugeländes im südbadischen Wyhl, das für einen Reaktorblock vorgesehen war. Die Demonstration begann im Februar 1975 und dauerte monatelang an.

Damals lernte ich erstmals die Keeling-Kurve kennen. Sie verdeutlicht,  wie stark der Kohlendioxidanteil in der Atmosphäre zunimmt. Die folgende Grafik zeigt den aktuellen Stand dieser Kurve. Diese Messkurve vom Mauna Loa ist Kernbestand unseres heutigen Wissens über das Klima. Sie zählt zu den wichtigsten Datenerhebungen der Wissenschaftsgeschichte, vergleichbar den Aufzeichnungen der Planetenbewegungen durch Tycho Brahe und der Messung der Lichtgeschwindigkeit durch Albert Michelson.

Zu Beginn der Anti-Atomkraft-Bewegung lieferte die Messreihe vom Mauna Loa das Hauptargument pro Atomkraft: Atomkraftwerke stoßen im laufenden Betrieb kein CO2 aus, sie sind klimaneutral. Das spricht gegen die Kohleverstromung und für die Kernkraftnutzung. Dieses Argument wird den AKW-Gegnern gern entgegengehalten; es hat sich bis in die aktuelle Klimadebatte hinein frisch gehalten.

In den Siebzigerjahren setzte ein Umdenken ein. Die Aufmerksamkeit galt bis dahin fast ausschließlich den erschöpflichen Rohstoffquellen. Nun gerieten die Abfalldeponien ins Blickfeld, besonders die Atmosphäre. Das CO2 werden wir nicht los, und genauso wenig den radioaktiven Abfall. Seit einem halben Jahrhundert suchen wir erfolglos nach einem sicheren Endlager. Wir sehen immer deutlicher, dass die Menschheit an ihrem Abfall zu ersticken droht.

Dass wir durch Innovationen und fortschreitende Wissenschaft Auswege aus der Misere finden, könnte sich als großer Irrtum herausstellen. Auch diese Befürchtung ist nicht neu. In Analogie zur Ernte der Jahrmillionen, die fossilen Rohstoffe betreffend, schreibt Herbert Gruhl von der einmaligen Ernte des Wissens (1975, S. 101). Flops wie der schnelle Brüter und unerfüllte Erwartungen, den Fusionsreaktor betreffend, sollten uns Mahnung sein: Wir können nicht mit wirtschaftlichen Ergebnissen von Erfindungen rechnen, die erst noch gemacht werden sollen.

Tragödie der Gemeingüter

Garret Hardin erläutert den von ihm stammenden Begriff „Tragödie der  Gemeingüter“ folgendermaßen (zitiert nach Global 2000, S. 504):

Man stelle sich eine Weide vor, die allen zur Verfügung steht… Als rationales Wesen versucht jeder Herdenbesitzer seinen Nutzen zu maximieren. Explizit oder implizit, mehr oder weniger bewusst, fragt er sich: ‚Welchen Nutzen habe ich, wenn ich meine Herde um ein Tier vergrößere?‘ Dieser Nutzen hat eine positive und eine negative Komponente.

Die positive Komponente ist eine Funktion des Zuwachses um ein Tier. Da der Herdenbesitzer alle Erlöse aus dem Verkauf des zusätzlichen Tieres erhält, beträgt sein positiver Nutzen fast +1.

Die negative Komponente ist eine Funktion der zusätzlichen Überweidung, die auf ein weiteres Tier zurückgeht. Da jedoch die Auswirkungen des Überweidens von allen Herdenbesitzern geteilt werden, beträgt der negative Nutzen für jeden einzelnen Herdenbesitzer, der vor der Entscheidung steht, nur einen Bruchteil von -1.

Wenn er die beiden Nutzenkomponenten addiert, muss der rationale Herdenbesitzer zu dem Schluss kommen, dass die einzig vernünftige Entscheidung für ihn ist, ein weiteres Tier seiner Herde hinzuzufügen. Und dann noch eins: Zu diesem Schluss muss jeder einzelne Herdenbesitzer kommen, der das gemeinsame Weideland nutzt. Darin liegt die Tragödie. Jeder ist in einem System gefangen, das ihn zwingt, seine Herde grenzenlos zu vergrößern – in einer Welt, die Grenzen aufweist. Der allgemeine Zusammenbruch ist die Endstation…

Ich sag’s mal ganz kurz: Jeder nimmt sich mehr, als ihm zusteht – zum Schaden aller.

Ein globales Problem global angehen

Die Atmosphäre kennt keine Ländergrenzen, der radioaktive Abfall gehört letztlich ebenfalls uns allen gemeinsam. Nationale Einzelaktionen haben wenig Sinn, wenn die Tragödie der Gemeingüter droht. Über die weltweiten Anstrengungen zur Klimarettung informiert das Bundesministerium für Umwelt (BMU) auf der Seite „Ergebnisse der UN-Klimakonferenzen“:

Die Klimarahmenkonvention wurde 1992 im Rahmen der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro ins Leben gerufen und trat zwei Jahre später in Kraft. Mittlerweile haben 197 Staaten die UNFCCC ratifiziert und damit nahezu alle Staaten der Welt. Die Vertragspartner habe sich verpflichtet, regelmäßige Berichte, sogenannte Treibhausgasinventare, zu veröffentlichen, in denen Fakten zur aktuellen Treibhausgasemission und Trends enthalten sein müssen.

Am 12. Dezember 2015 wurde in Paris Geschichte geschrieben: Auf der internationalen Klimakonferenz wurde das Pariser Abkommen beschlossen. Vorrangiges Ziel ist es, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius und möglichst unter 1,5 Grad Celsius zu beschränken.

Diese Daten zwingen zur Blickumkehr. Nicht die Rohstoffquellen setzen uns die Grenzen, sondern die begrenzten Kapazitäten der Abfalldeponien. Wenn wir das 2-Grad-Ziel einhalten wollen, dann erfordert der bisher entdeckte fossile Energievorrat, sollten wir ihn vollständig verbrennen, das Drei- bis Zehnfache der Kapazität der Atmosphäre für Kohlendioxid (Wackernagel 2016, S. 137).

Die Kulturen

Die Gemeinschaft der Völker hat eifrig Ziele bestimmt. Aber wenn es darum geht, sich auf Maßnahmen zu verständigen, hört der Spaß auf. Ich versuche zu verstehen, worin die grundsätzlichen Schwierigkeiten bestehen.

Die menschliche Gesellschaft hat zwei extreme Arten (Ways of Life), mit dem Problem der Gemeingüter umzugehen. Ich nenne sie den harten und den sanften Weg. Gern ziehe ich das Grid-Group-Schema der Mary Douglas zu Rate (Grams, 2003).

Grid beschreibt in dieser Typologie den Grad, in dem das Leben eines Individuums durch äußere Vorschriften bestimmt ist; und Group besagt, inwieweit das Leben eines Individuums durch die Gruppenmitgliedschaft absorbiert und getragen wird. Das gesellschaftliche Zentrum ist dort, wo Macht und Einfluss konzentriert sind. Die beiden Kulturen des gesellschaftlichen Zentrums sind der Marktindividualismus (low grid/low group) und die Kultur der Hierarchien (high grid/high group). Auf Ebene der Staaten wird ersterer wohl am besten durch die Europäische Union repräsentiert und letztere durch China. Diese Kulturen markieren das Spannungsfeld zwischen Freiheit und Zwang, zwischen Markt und Verbot.

Die fatalistischen und die egalitaristischen Kulturen sind am gesellschaftlichen Rand angesiedelt (high grid/low group bzw. low grid/high group). Das ist abseits von Macht und Einfluss. Wer von Technikfolgen und vom Wandel des Arbeitsmarkts betroffen und nur schlecht organisationsfähig ist, wird fatalistische Verhaltensweisen zeigen. Egalitarismus ist bei Protestbewegungen und Sekten zu finden. Hier steht die Gleichheit der Mitglieder der Gruppe obenan, Machtkonzentration wird abgelehnt. Die Fridays-for-Future-Bewegung fügt sich hier ein.

Die Umweltbewegung ist am Rand der Gesellschaft entstanden. Für die Gesamtgesellschaft kann sie nur dann wirksam werden, wenn sie den Weg in das gesellschaftliche Zentrum findet. Die Frage ist, wird es hart oder sanft, reicht die Marktwirtschaft, oder braucht es den Zwang der hierarchischen Organisation bis hin zum totalitären Staat? Oder gibt es einen gangbaren Zwischenweg? Die gerade laufenden Ampel-Koalitionsverhandlungen stehen in genau diesem Spannungsfeld. Die Liberalen wollen es marktwirtschaftlich und die Grünen tendieren zur festen Regel, zu Vorschrift und Verbot.

Der marktwirtschaftliche „sanfte“ Lösungsansatz scheint in diesem Land die Oberhand zu gewinnen. Exemplarisch für diesen Ansatz ist der Handel mit Verschmutzungsrechten, der in Europa bereits begonnen hat. Die Bundesregierung schreibt zum Thema CO2-Zertifikate:

Ein Zertifikat ist im Umweltrecht ein verbrieftes Recht, in einem bestimmten Zeitraum eine bestimmte Menge eines Schadstoffes zu emittieren. CO2-Zertifikate sind an den Energiebörsen handelbar, wodurch das CO2-Emissionsrecht einen Marktpreis bekommt. Indem immer weniger Zertifikate ausgegeben werden, sollen die Unternehmen einen Anreiz erhalten, in klimafreundliche Techniken zu investieren. Seit 2013 gibt es eine EU-weite Zertifikat-Obergrenze (Cap) und EU-weit einheitliche Zuteilungsregeln.

Düstere Aussichten

Immer noch haben wir keine Vorstellung davon, wie die Art Mensch auf dieser Erde überleben könnte, wie sich die Tragödie der Gemeingüter verhindern ließe: durch Gewalt, durch Einsicht oder durch nichts auf dieser Welt. Nach wie vor gilt: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. In jedem von uns steckt ein Bill Gates im Kleinformat. Wir sollten uns nicht beschweren

Die Tragödie der Gemeingüter wirkt. Die Katastrophe mag schleichend kommen, sie wird aber nicht zu verhindern sein. Der Mensch hat das Privileg, seinem selbstverursachten Untergang, ausgestattet mit besten Beobachtungsgerätschaften, hilflos aber in HD-Auflösung zusehen zu dürfen. Die Bestätigung für diese düstere Zukunftsvision ist gerade angekommen. Die UN-Klimakonferenz ist zu Ende gegangen und RP ONLINE schreibt am Tag darauf (Samstag, 14.11.2021):

Erstmals im Schlussdokument einer Klimakonferenz wird eine konkrete Klimaschutzmaßnahme benannt: Die Staaten werden zur Abkehr von der Kohleverstromung und zur Streichung der Subventionen für fossile Energieträger aufgefordert. Diese Passage wurde im Zug der Konferenz von den Schwellenländern Indien und China Schritt für Schritt abgeschwächt. Nun bezieht sich der „Glasgower Beschluss“ nur noch auf Kohle, bei der nicht mithilfe von CCS-Technologie CO2 gebunden werden kann, und „ineffiziente“ Subventionen. Der Begriff „ineffizient“ ist nicht näher definiert.

Eine klare und harte Ansage wurde so zu einer sanften und im Grunde unwirksamen Leerformel herabgestuft.

Literatur

Global 2000: Der Bericht an den Präsidenten. Council of Environmental Quality (Hrsg.) Deutsche Ausgabe: Verlag Zweitausendeins, Frankfurt/M. 1980

Grams, Timm: Risikooptimierung kontra Risikobegrenzung. atp 8/2003, S. 50-57

Gruhl, Herbert: Die Menschheit ist am Ende. DER SPIEGEL 13/1992

Gruhl, Herbert: Ein Planet wird geplündert. Fischer, Frankfurt am Main 1975

Meadows, D. H.; Meadows, D. L.; Randers, J.; Behrens, W. W. III: The Limits to Growth. Potomac Associates, Washington 1972

Wackernagel, Mathis: Footprint. Die Welt neu vermessen. Hamburg 2010/2016

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7 Antworten zu Ein Planet wird geplündert – immer noch

  1. Peter sagt:

    Das ist Panikmache und Weltuntergangsprophezeierei. Weder wird die Welt untergehen, noch die Menschheit. Die marktwirtschaftliche Lösung ist übrigens auch nicht notwendigerweise sanft. Das hängt ab, wie sehr der CO2-Ausstoß gedeckelt wird.

    • Eike sagt:

      Es ist zweifelsohne extrem schwer, sich aus dem gesellschaftlichen Ist-Zustand herauszudenken. Die Idee, dass die einzige mögliche Alternative zu einer liberalen Marktwirtschaft nur die autoritäre Planwirtschaft nach dem Vorbild der Sowjetunion oder China ist, entspringt meines Erachtens aus der Sozialisation im Kalten Krieg. Jeder Schritt zu mehr Regulierung klingt für US-Amerikaner aber auch für viele Europäer immer noch wie Sozialismus.
      Restriktive staatliche Eingriffe in den freien Markt zugunsten des Klimaschutzes und der Arterhaltung sind aber durch den liberalistischen Freiheitsbegriff gedeckt. Man muss ihn nur zusätzlich auf unsere Kinder und folgenden Generationen anwenden. Staatliche Interventionen sind dann erlaubt, wenn nicht nur unsere Zeitgenossen sondern auch zukünftigen Generationen Schaden droht.

      Die Idee, dass jede moderne Wirtschaftsordnung zwangsläufig einem eindimensionalen Wachstumsdogma unterliegen muss, damit wir steigenden materiellen Wohlstand für alle garantieren können, ist auch ein Kind des kalten Krieges. Es ist ja nicht so, dass nur der Liberalismus Wachstum als irdisches Heilsversprechen in den Ring warf, um seine Überlegenheit zu beweisen. Sozialistische autoritäre Staaten waren halt nur nicht so erfolgreich.

      Dieses Wachstumsdogma steht auch zunehmend in Frage. Das ist meines Erachtens keineswegs ein kurzer Trend!
      Es gibt viele Beispiele jenseits der großen politischen Bühne, wo sich ein langsamer aber nachhaltiger Wandel innerhalb der Gesellschaft vollzieht. Viele jüngere Generationen haben ein anderes Wertesystem und Konsum und Besitz scheinen nicht mehr das einzige Statussymbol zu sein, welches relevant ist. „Zeit“ und „Sinn“ sind neue Dimensionen die z.B. in der Arbeitswelt mehr und mehr neben dem Dienstwagen und der Gehaltserhöhung eine Rolle spielen. Es gibt ganze Bewegungen in denen Menschen bewusst nur mit dem Nötigsten leben.
      Jetzt kann man durchaus den Einwand erheben, dass es sie hier nur um eine Mode bzw. einen Trend handelt. Allerdings beobachte ich den stetigen Prozess, dass es exotische und belächelte Einstellung der Selbsteinschränkung aus der Subkultur in die Mitte der Gesellschaft geschafft hat. Hierzu gehören auch der Ruf nach staatlichen Einschränkungen und Anreizen.

  2. Timm Grams sagt:

    @ Peter
    „Weder wird die Welt untergehen, noch die Menschheit.“ Alles eine Frage der Zeit. Und ja: Ohne Härten geht es auch in der Marktwirtschaft nicht ab. Diese treffen erst einmal die Schwächeren. Und dann braucht es dirigistische („harte“) Unterstützungsmaßnahmen. Was ist besser: Unfug unterbinden oder die Opfer des Unfugs päppeln? Ich plädiere für eine rationale Abwägung von privaten (subjektiven) und öffentlichen (objektiven) Risiken.

    Im Zusammenhang mit der Impfdebatte habe ich den Grundkonflikt so beschrieben: Individualrisiko steht gegen Gesellschaftsrisiko. Für letzteres ist der Staat zuständig. Statt Risiken rational zu analysieren wird gern moralisiert. Vordringlich aber ist die Abwägung zwischen subjektivem und objektivem Risiko, wobei die subjektive Komponente nicht gänzlich eliminierbar ist.

    • nicht der echte Scheer Hermann sagt:

      Ich betrachte den EU New Green Deal als ein Ordoliberales Instrument.

      Die Energiekrise die jetzt inszeniert wird bringt m.e. die Leute schon etwas ins Wanken.

      Es bleibt spannend aber das die Welt nicht untergeht sehe ich auch so, maximal schüttelt der Planet das „Krebsgeschwürr Mensch“ ab.

  3. Bloggeist sagt:

    Ich stimme zu, dass weder Welt noch Menschheit untergehen werden, aber eben viele Menschen und viel Welt, wenn Volkerwanderungen wegen verschwindender Landmassen einsetzen.

    Der Ruf „Keine Panik!“ sollte eigentlich dazu dienen, Maßnahmen möglichst geordnet umzusetzen, damit sie schneller gehen. Mittlerweile wird er aber genutzt, um solche auszubremsen.

    Panik bedeutet auch Angst vor begründeter Bedrohung. Wir haben noch 9 Jahre Zeit, klimatisch alles geregelt zu haben, dann ists abgelaufen. Also wenn es einen Grund zur Panik gibt, dann momentan. Also wenn dann jemand ruft „Keine Panik!“, dann wäre aufzuzeigen, dass die Lösung im Anmarsch ist. Keine theoretische, sondern eine praktische, welche die Trägheit der Gesellschaft mitdenkt. Und da siehts einfach Mau aus.

  4. antireichsbürger sagt:

    https://www.dw.com/de/der-co2-stiefelabdruck-des-ukraine-krieges/a-62251474

    ich fragte mich lange warum das nicht thematisiert wurde…

  5. John Solar sagt:

    https://youtu.be/YCoXpkjaN08

    –> sehr cooles Debunking Video über den Quäker Prof. Werner (UN) Sinn

    Reaktion auf Hans-Werner Sinn: Die Energiewende, ein Scherbenhaufen (Weihnachtsvorlesung 22)

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