Rabiate Impfgegner, Verschwörungstheoretiker und selbsternannte Querdenker pflegen ihre Vorurteile. Als störend empfunden werden die offiziellen Statistiken und Studien des Robert Koch-Instituts und des Paul-Ehrlich-Instituts. Sie werden entweder als staatliche Manipulation verstanden und deshalb abgelehnt, oder schlichtweg übersehen, weil das Studium dieses Quellenmaterials anstrengend ist und als Zumutung empfunden wird.
RKI-Wochenberichte
Dabei lässt sich manch einer zum Überdenken seiner Position bewegen, wenn man dieses Material direkt und konkret gegen Fehlinformation ins Feld führt. Schauen wir auszugsweise an, was in den RKI-Wochenberichten zu finden ist:
- Altersgruppenspezifische Inzidenz der COVID-19-Wellen 2020/2021
- Zeitlicher Verlauf
- Geografische Verteilung der Inzidenzen über die Stadt- und Landkreise
- Wochenvergleich der Bundesländer
- Ausbrüche in Kindergärten, Horten und Schulen
- Hospitalisierungen
- Stand der Impfquoten
- Wirksamkeit der COVID-19-Impfung, Impfeffektivität
Die Berichte verschweigen nicht, dass die Datenerfassung ihre Schwächen hat: „Die Nichtberücksichtigung von Fällen mit fehlenden Angaben zum Impfstatus führt zu einer Unterschätzung der Inzidenzen der Fälle sowohl in der vollständig geimpften wie auch in der ungeimpften Bevölkerung.“
Ich versuche die Schwierigkeiten mit der Zählweise von Inzidenzen zu umgehen und beziehe mich bei der Berechnung der Impfwirksamkeit ausschließlich auf die hospitalisierten Corona-Fälle. Auch dazu liefern die RKI-Wochenberichte die notwenigen Daten. Es gibt also jede Menge Material für ein gründliches Nachdenken über die Sinnhaftigkeit einer Impfung gegen Corona.
Gründe gegen das Impfen
Christian Felber nennt „30 Gründe, warum ich mich derzeit nicht impfen lasse“ (11.11.2021). Sein Jonglieren mit Risikomaßen finde ich abenteuerlich. Einige seinerer Gründe sind Strohmann-Argumente und einige sind nahe an Verschwörungstheorien. Diese sind andernorts zu beurteilen. Schauen wir uns ein paar der ernsthafteren Gründe an.
Felber meint, dass sein Körper ihm „derzeit kein grünes Licht gibt für eine Corona-Impfung“. Er vertraut seinem Immunsystem. Offenbar traut er seinem Bauchgefühl, dem schnellen Denken, eine Menge zu. Ich habe ein ganzes Buch darüber geschrieben, wie uns das Bauchgefühl in die Irre führen kann. Das langsame Denken – die Reflexion – kann so manche Fehlentscheidung verhindern (2020).
Die langfristigen Folgen der neuartigen mRNA-Impfstoffe seien, so Felber, aufgrund nicht erfolgter Langzeitstudien unbekannt. Die Fachwelt ist sich, soweit ich sehe kann, ziemlich einig, dass solche Langzeitfolgen nicht zu erwarten sind.
Der Chefpathologe der Universität Heidelberg spricht, so Felber, von einer hohen Dunkelziffer bei den Impftoten, weil nur sehr wenige Obduktionen vorgenommen würden. Es gebe auch Fälle, bei denen Ärzte und Ärztinnen die Meldung aus ideologischen Gründen verweigert haben. Das geht sicherlich in die Unschärfen ein, von denen das RKI berichtet. Ich rechne nicht mit allzu großen Auswirkungen auf die Schätzung der Impfwirksamkeit.
Laut einigen Analysen sei bei Menschen unter 30 das Risiko größer als der Nutzen – nicht, weil die Impfschäden so häufig wären, sondern weil schwere Covid-19-Verläufe in dieser Altersgruppe so selten sind. Dem halte ich entgegen: Hier steht das Individualrisiko gegen das Gesellschaftsrisiko: Infizierte können für die Verbreitung des Virus sorgen, auch wenn sie nicht schwer erkranken. Es ist durchaus rational, dass der Staat anders entscheidet als das Individuum.
Auf ein Argument will ich etwas genauer eingehen: Die Impfung biete nur rund 180 Tage Schutz, weil sie primär die Produktion von – kurzlebigen – Antikörpern bewirkt.
Anstelle von derartigen knalligen und rein qualitativen Aussagen ist es ratsam, sich einen Eindruck von der tatsächlichen Abnahme der Impfwirksamkeit zu verschaffen. Auch hierzu bieten die RKI-Wochenberichte Daten an. In einem Kommentar habe ich das bereits angesprochen.
Seit etwa einem halben Jahr sind die meisten Älteren unter uns zweimal gegen Corona geimpft, was zurzeit noch als vollständig geimpft gilt. Die dritte Impfung läuft erst an. Anhand der Impf- und der Durchbruchquoten, die das Robert Koch-Institut wöchentlich publiziert, lässt sich die in den letzten Wochen fallende Impfwirksamkeit gut erkennen. Man beachte, dass die Nullprozent-Linie weit links außerhalb der Grafik liegt.
Erläuterung: Der Quotient (1/q-1)/(1/d-1) ist gleich dem relativen Risiko einer Hospitalisierung von Geimpften bezogen auf die Ungeimpften. Die Impfwirksamkeit ist das Komplement (Ergänzung zu eins) des relativen Risikos.
Quellen
RKI-Corona-Wochenbericht zu Covid 19 vom 25.11.2021
Felber, Christian: 30 Gründe, warum ich mich derzeit nicht impfen lasse. nachdenkseiten 11. November 2021
Grams, Timm: Klüger irren – Denkfallen vermeiden mit System. Springer, Berlin 2020
Ich sehe schon mit Ihnen will keiner mehr was zu tun haben. Damit es nicht so traurig um Sie herum ist, will ich Sie mal zum Denken anregen. Unterwegs für die Pharmamafia ? Da können Sie dann mal auch ein Buch schreiben, wie John Perkins für die Wirtschaftsmafia.
Mit Belustigung habe ich Ihre Ausführungen der Langzeitnebenwirkung für die Corona Impfung aufgenommen.
Zur Erinnerung: Bei den erprobten Impfungen kann man das nach langjähriger Erfahrung sagen. Hinweis: Hier handelt es sich aber um eine Gentherapie, die am Menschen noch nicht über Jahre erprobt wurde, wie kann man so lapsig und unverantwortlich sagen, dass es keine Langzeitnebenwirkung geben kann. Natürlich können die lipiden Nanopartikel, die nicht zur Anwendung am Menschen geeignet sind, auch Krebs auslösen. DAS sind Langzeitfolgen und man kann sie nicht ausschließen, noch nicht!
Und das schon mehr Menschen an diesen Impfungen gestorben sind, als an allen anderen Impfungen in 50 Jahren ist auch schon bekannt. Sie sind unglaublich!!!! Oder naiv!!!!!
„Mit Belustigung habe ich Ihre Ausführungen der Langzeitnebenwirkung für die Corona Impfung aufgenommen.“
Sie sind grundlos lustig. Auch gut.
Sie haben sich ein Feindbild zurechtgelegt, an dem Sie sich fleißig abarbeiten. Erwarten Sie nicht, dass ich darauf eingehe.