Verschwörungstheoretiker formulieren ihre Behauptungen oft sehr vage und im Konjunktiv. So kann sich jeder seine eigene Verschwörungstheorie zusammenbasteln und sich im Glauben daran bestärkt fühlen. Ich nenne so etwas Möglichkeitswissenschaft und meine damit nichts Gutes.
Die Verführungskraft der Möglichkeitswissenschaft wird darüber hinaus von den Quantenmystikern genutzt, von den Psi- Forschern und von Pseudowissenschaftlern.
Ich finde es verwerflich, wenn die Möglichkeitswissenschaft auch in den sogenannten seriösen Nachrichtenquellen um sich greift, beispielsweise im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, wo das im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg zurzeit geschieht. Es werden vermeintlich aktuelle Bilder von Kriegshandlungen gezeigt mit Verweis auf deren ungeklärte Herkunft. So werden Feindseligkeit und Hass einerseits und unziemliche Heldenverehrung andererseits verstärkt. Die Emotionen regieren ungebremst.
In dieser Zeit ist es gut, wenn uns jemand zeigt, wo die Bremsen sind. Frederik von Castell tut das. Er sagt uns: Nachrichten, die sich nicht überprüfen lassen, sind keine.