Dass dieses Hoppla!-Blog Gegenstand von Verunglimpfung und Hetze sein könnte, war bis vor Kurzem für mich unvorstellbar. Eigentlich soll es ja um verpatzte Kommunikation gehen: Denkfallen, kognitive Irrtümer, Manipulationstechniken, fehlleitende Argumentationsmuster, Statistikplunder und dergleichen – Dinge, die formal abgehandelt werden können. Dazu braucht es etwas Leidenschaft für Logik und Mathematik.
Die Gefahr lauert darin, dass wir, die emotionalen Wesen, Gefahr laufen, den neutralen Beobachterstandpunkt des Skeptikers, die Metaebene sozusagen, zu verlassen. Wir beziehen Stellung.
Auf dem Schlachtfeld locken Glücksgefühle, die durch vermeintliche Überlegenheit dem Diskussionspartner gegenüber ausgelöst werden. Wut und Verachtung übernehmen das Steuer.
Um so etwas zu erleben, musste ich mich in andere Gefilde begeben, beispielsweise in das Blog von Sebastian Bartoschek. Was ich dort erlebt habe, habe ich im Artikel Der Krieg braucht Emotionen, der Frieden kühlen Kopf verarbeitet. In Bartoscheks Blog ist es mir ergangen wie all denjenigen, die angesichts des Krieges in Europa eine differenzierte Weltsicht versuchen. Selbsternannte Proponenten der Freien Welt sind schnell dabei, diese Meinungsgegner in das Kästchen mit der Aufschrift »Putintroll« zu stecken.
Auch in der Diskussion zum letzten Artikel taucht dieses Argumentationsmuster auf, zusätzlich verstärkt durch KI-generierte Textfetzen, denen die Schulung am Mainstream anzumerken ist. Das verhindert genau das, was die freie Welt so dringend braucht: Meinungsvielfalt.
Soweit sehen wir nur Unfairness. Richtig widerlich wird es erst in dem per E-Mail geführten Briefwechsel mit mir, dem Blogger. Gestern Abend gegen Mitternacht erreicht mich die Nachricht folgenden Inhalts:
Ich habe ihnen jetzt oft genug gezeigt was [xxx] da macht, Wenn Sie nix dagegen machen ist das ihr Problem, aber wenn das der falsche liest und sieht, dann wette ich knallt es. Und zwar zwischen Ihnen und der Hochschule! […] Ich mache in Minuten Analysen von kompletten Blogs wie ihrem, was meinen Sie was los ist wenn ich das in großen Stil automatisiere und der Welt bereit stelle, jeder kann dann instant prüfen was fehlt, wo wird gelogen, was wird beschönigt, wie wird rhetorisch manipuliert usw. […] Viel Spass vor Gericht, aber nicht mit mir…
Grams./.Hochschule Fulda
wg. strategischer Kommunikation von russischer Desinformation auf Hochschulserver
Ich muss sicherlich nicht erklären, warum ich das hier zum Ausdruck gebrachte Verhalten abstoßend finde.
„Meinungsvielfalt” bedeutet nicht, dass jede Meinung gleichwertig oder wahr ist – sonst könnten wir auch diskutieren, ob die Erde flach ist oder ob 2+2 vielleicht doch 5 ergibt.
Wer dogmatisch alles ablehnt, was aus den sogenannten Mainstream-Medien (sogar Sprachmodelle als westlicher Mainstream Biased bezichtigt) kommt, ersetzt keinen kritischen Geist durch eine differenzierte Analyse, sondern nur durch ein umgekehrtes Dogma:
Alles ist falsch, weil es dort steht. Das ist intellektuell genauso arm wie blinde Gefolgschaft.
Besonders fragwürdig wird es, wenn unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit gezielt russische Desinformationen und Relativierungen eines Angriffskriegs in den Komentaren toleriert werden, während man angeblich gegen “Propaganda” und für die Wahrheit und gegen Denkfallen kämpft.
Wäre es nicht logisch, alle Seiten mit der gleichen Skepsis zu prüfen?
Stattdessen sieht es eher nach selektiver Wahrnehmung aus – ein Muster, das man in bestimmten ideologischen Kreisen oft findet:
Kritisch gegenüber westlichen Medien, aber erstaunlich unkritisch gegenüber autoritären Regimen und gläubig an Dogmen wie denen des Club of Rome,
die wiederlegt und überholt erscheinen.
Vielleicht wäre es an der Zeit, sich zu fragen:
Geht es wirklich um Meinungsvielfalt? Oder doch nur darum, einer bestimmten Agenda eine Bühne zu geben, indem man falsche Äquivalenzen konstruiert und gezielte Desinformation salonfähig macht?
Was mich an dem dogmatischen Think Tank GWUP abstiess war folgendes; und das nehme ich hier ebenso war!
Manche Gruppen/blogger inszenieren sich als „kritische Skeptiker“ oder „Wissenschaftshüter“, nutzen das Label „Wissenschaftlichkeit“ aber wie ein trojanisches Pferd, um abweichende Meinungen pauschal als unwissenschaftlich abzutun.
Hinter dieser Fassade steckt eine dogmatische Ideologie, die Debatten abwürgt und Andersdenkende ausgrenzt.
Statt echter, offener Skepsis zeigen sie ein autoritäres Schwarz-Weiß-Denken, in dem nur ihre eigene Sichtweise gelten darf. So entsteht ein pseudo-wissenschaftlicher Diskurs, der den selbstkritischen und frei forschenden Geist echter Wissenschaft erstickt.
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Mir zeigt die angesprochene Problematik , wie ein vermeintlich neutrales Label („Wissenschaftlichkeit“) instrumentalisiert werden kann, um einen autoritären, ausgrenzenden Diskussionsstil zu rechtfertigen. Dies ist kein Zeichen von echter Wissenschaft, sondern vielmehr ein Zeichen für eine Ideologie, die sich des wissenschaftlichen Anstrichs bedient. Sobald echte Kritik, offene Fragen und der Dialog verweigert werden, sollte man skeptisch werden – im besten Sinne des Wortes.
Immer wieder werden kommentare von mir unterdrückt oder mit dem Label „weil das die KI geschrieben/geglättet hat“ nicht zugelassen!
Inhaltlich kommt hingegen nichts!
@ John Solar
Da hilft Ihnen auch die KI nicht: Geglätteter Unsinn bleibt Unsinn.
Von wem ist da die Rede? Da Sie an der Schädigung meines Rufes arbeiten, müssen Sie sich nicht wundern, wenn ich Sie blocke.
Es ist eine böswillige Unterstellung, dass
Was sie als »russische Desinformation« bezeichnen, finden Sie so oder ähnlich auch in westlichen Publikationen, beispielsweise in den Bestsellern von Klaus von Dohnanyi und John Mearsheimer. Jedenfalls habe ich in den von mir freigeschalteten Kommentaren nichts Strafwürdiges entdeckt.