Der Begriff Verlustaversion „bezeichnet in der Psychologie und Ökonomie die Tendenz, Verluste höher zu gewichten als Gewinne“. Diese aus der Wikipedia entnommene Definition wird beinahe ausschließlich begleitet von Überlegungen und Erklärungen, was dieses weitgehend irrationale menschliche Verhaltensmuster für Konsequenzen hat. Zwar wird psychologisch bzw. evolutionstheoretisch begründet, warum wir lieber festhalten als riskieren. Aber dem eigentlichen Grund, warum das so ist, wird kaum Aufmerksamkeit geschenkt, wahrscheinlich weil es ein so einfacher mathematischer ist.
Eine Entwicklungskurve, sei sie linear oder nichtlinear, soll einen Verlauf darstellen, also das Fortschreiten eines Vorgangs in der Zeit. Da der Zeitverlauf gerichtet ist, stellt jeder Kurvenpunkt einen jeweils singulären Verweilpunkt dar. Im Rückwärtsblick offenbart sich von dort die bis dahin erfahrene Vergangenheit, also etwas sehr Reales und womöglich auch Belegbares. Im Blick nach vorn dagegen ist immer nur Extrapolation möglich, also das anhand des Zurückblickens eventuell zu Erwartende. Dieses Vorausschauen im Zurückblicken erzeugt also nichts Reales sondern lediglich etwas mehr oder weniger Wahrscheinliches.
Diese triviale, um nicht zu sagen banale Definition einer Entwicklungskurve wird erst etwas spannender, wenn man sie buchstäblich vom Anfang bzw. vom Ende her denkt. Während sie im Rückblick, im Koordinatensystem also links, ganz konkret endet (im Extremfall beim Urknall als dem Beginn der Zeit), lässt sich in der Vorausschau nach rechts kein solcher Endpunkt lokalisieren, nicht einmal unter der Annahme, dass es ihn überhaupt gibt. Der gerichtete Zeitpfeil könnte zwar ein zu errechnendes, aber eben kein erfahrenes Ende haben.
Das Leben, ob nun menschliches oder nicht, ist demnach vom Wesen her nicht in der Lage, die Zukunft allein so zu gestalten, dass sie aus seiner Sicht „richtig“ verläuft. Aber offenbar ist es ausschließlich das menschliche Leben, das die Tatsache des gerichteten Zeitpfeils nicht zu akzeptieren bereit ist. Weil wir Menschen sind, haben wir die Mathematik erfunden und könnten jene Tatsache anerkennen, eben weil wir darum wissen. Aber indem wir Lebewesen sind, fehlt uns die Fähigkeit zu dieser Akzeptanz. Die Verlustaversion ist reine Biologie, es gibt kein Mittel dagegen, auch wenn wir uns dies dereinst eingestehen würden. Wir können nicht unterlassen statt zu tun, nicht verzichten statt haben zu wollen, jedenfalls nicht, solange der Zeitpfeil aktiv ist und uns zum Handeln verpflichtet.
Ob das Universum von 3 oder 4 Grundkräften gesteuert wird, vielleicht aber auch von 5 oder gar nur von einer (Wikipedia:“ Fundamentale Wechselwirkung“): Was auch immer seine Entwicklung vorantreibt, es geschieht in der Zeit. Erfahrung macht uns klüger, aber was geschehen wird, kann niemals gewusst, sondern höchstens näherungsweise geschätzt werden. Die Verlustaversion des Lebendigen ergibt sich schlicht daraus, dass nur sicher sein kann, was man hat, aber nicht, was morgen fehlen oder zu viel sein könnte. Entwicklung gibt es nur für den Preis, dass Erreichtes auch wieder verloren geht.
Mephisto, wer sonst, bringt’s auf den Punkt: „Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht.“ Aber man muss eben Teufel sein, um das auszusprechen.
(Mehr zu dieser Thematik auch hier.)
Die Verlustaversion geht auf die uns eigene Tendenz zur Überbewertung der Gewissheit zurück. Diese Tendenz ist wirksam, wenn die 100 € auf die Hand den 700 € bei einem erwürfelten 6er, trotz der um 17% höheren Gewinnerwartung, vorgezogen werden („Der Spatz in der Hand…“). Damit will ich eine Verbindung zur aktuellen politischen Diskussion herstellen. Ich unterscheide die Bewahrer, die 100 € lieber festhalten, und die Risikofreudigen, die sich für die 700 € entscheiden. Den Bewahrern zuordnen würde ich unseren Wirtschaftsminister Robert Habeck, den Bundeskanzler Olaf Scholz und die vielen Normalos, also unseresgleichen. Zu den Risikofreudigen zähle ich Ausnahmeerscheinungen wie Elon Musk. Den Risikofreudigen bereitet die momentane US-Administration das Feld. Das geht mit großer Wahrscheinlichkeit schief, aber es besteht die Hoffnung auf großen Gewinn, für wen auch immer. Die Verlustaversion ist Evolutionsbremse, wie Rainer Gebauer schreibt. Ob sie nützt oder schadet, bleibt naturgemäß offen.
„Verlustaversion“ ist ein wichtiger Aspekt in der Wirtschaft, besonders aber auch im Zusammenhang mit dem Aktienhandel. Es hat auch mit „Marktwirtschaft“ oder „Planwirtschaft“ zu tun.
Das grundsätzliche Problem ist, dass der Erfolg von Investitionen oft nur sehr schwer abgeschätzt werden kann. Zu Investitionen gehört nicht nur das Kapital, sondern auch besondere Sachkenntnis, personelle Ressourcen, aber auch politische Umstände…..sind wichtig.
Rentensparer brauchen Sicherheit. Sonst werden sie am Ende ihres Arbeitslebens gezwungen, immer länger zu arbeiten bis sie „tot umfallen“, weil ihre Geldanlage „geplatzt“ ist. Es hat Einfluss auf die Motivation zu arbeiten, wenn einer letztlich nichts davon hat, außer einen „krummen Rücken“.
Der kleinste Fehler kann bedeuten, dass die ganze Investition den Bach hinuntergeht.
Bei Musk ist mir z.B. aufgefallen, dass seine Raketen sogar zum Startplatz zurückkehren, oder Astronauten von der Raumstation pünktlich heimkehren. Bei der Konkurrenz sind Astronauten auf der Raumstation gestrandet. Aus einem gewünschten „Wochenendtripp“ sind bislang einige Monate auf der Raumstation geworden….
Allerdings, im Kampf gegen die Bürokratie könnte sich Musk mit seinem Teslawerk in D ähnlich wie Don Quijote fühlen, der bekanntlich gegen Windmühlen gekämpft hat. Dazu kommen noch die explodierten Energiekosten….
Ich will damit sagen, es kommt auch auf die „Entscheider“ an, die besondere „Geschäftsinstinkte“ haben sollten um erfolgreich zu sein. Es ist klar, dass sich bei Investoren ungeheure Mengen an Kapital anhäufen können und Herr van Aken vergleicht das letztlich mit Stundenlöhnen von Arbeitern. Das scheint allerdings nicht vernünftig.
Der Mechanismus zur Anhäufung von Kapital enthält einen „Automatismus“. Trifft ein Unternehmer mehrmals, im Nachhinein gesehen, falsche Entscheidungen, oder hat er auch nur Pech, so landet er im Knast.
Wie zuletzt der Herr B. Corona, die Zinswende und die zunehmende Armut (Ukrainekrieg) haben ihn ruiniert. Die Menschen meiden einfach „Konsumtempel“, die sind wegen der hohen Mieten und anderer Kosten nicht mehr existenzfähig. Investitionen in „Suppenküchen und Imbissständen“ wären wohl nützlicher gewesen….
„Rentensparer brauchen Sicherheit. Sonst werden sie am Ende ihres Arbeitslebens gezwungen, immer länger zu arbeiten bis sie „tot umfallen“, weil ihre Geldanlage „geplatzt“ ist. Es hat Einfluss auf die Motivation zu arbeiten, wenn einer letztlich nichts davon hat, außer einen „krummen Rücken“.“
–>vollkommen übertriebene Polemik, es gibt genügend rüstige Leute die noch gerne ihrem Beruf nachgehen, wer krank ist oder ein Faulpelz, wird dem nichts abgewinnen können. Krummer Rücken? Wir arbeiten für gewöhnlich nicht mehr „unter Tage“
Eher ist Fettleibigkeit aufgrund Bewegungsmangels ein Problem –> Die Union wird dafür sorgen, das wer noch mag weiterarbeiten kann und sich das finanziell rechnet.
„Bei Musk ist mir z.B. aufgefallen, dass seine Raketen sogar zum Startplatz zurückkehren, oder Astronauten von der Raumstation pünktlich heimkehren. Bei der Konkurrenz sind Astronauten auf der Raumstation gestrandet. Aus einem gewünschten „Wochenendtripp“ sind bislang einige Monate auf der Raumstation geworden….“
Ein weiteres Zeichen ihrer selektiven Wahrnehmung und ihrer Filterblase, die letzte Rakete ist mal wieder abgestürzt und dieses mal über Wohngebiet.
https://www.n-tv.de/wissen/SpaceX-Rakete-stuerzt-bei-Testflug-ab-article22461541.html#:~:text=Nach%20mehreren%20R%C3%BCckschl%C3%A4gen%20ist%20erneut%20eine%20unbemannte%20Rakete,neuen%20%22Starship%22-Rakete%20geriet%20beim%20Landeanflug%20offenbar%20au%C3%9Fer%20Kontrolle.
und
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/explosion-spacex-starship-100.html
Ein wahrer Menschenfreund ihr lieber „Muskenlos“ –>
https://www.heise.de/news/Musk-erklaert-hohen-Krankenstand-in-Gruenheide-zur-Chefsache-9956507.html
Er sollte sich vielleicht eher mal ein Bild über seine „kurz vor der Pleite stehenden“ Tesla Bude machen
Geschäftsjahr 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025
KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) -294,51 -87,88 940,89 197,90 31,03 52,76 183,56 –
KBV (Kurs-Buchwert-Verhältnis) 58,39 11,44 30,48 36,17 8,72 12,63 17,81 –
KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis) 13,38 3,08 21,48 20,28 4,78 8,18 13,29
Und dann vergleichen Sie das mal mit Deutschen/Japanischen/chinesischen Herstellern… die Mitnichten vor dem Ende sind…
„Dazu kommen noch die explodierten Energiekosten….“
–> welche explodierten Energiekosten?
https://www.zeit.de/wirtschaft/energiemonitor-strompreis-gaspreis-erneuerbare-energien-ausbau
–> Sie spielen hier immer Kompetenz und absolute Gewissheiten vor, verbreiten aber m.e. nur die üblichen Narrative der Russen oder der Atlas Netzwerke. Wissen Sie das nicht? Oder ist es Absicht?
Ist Ihnen nicht um die Grenzen ihres Wissens klar? Ist Ihnen nicht klar, das Sie wie ein Papagei die immer selben Narrative runter beten? 10-20 mal wurden ihnen die Zahlen über Energiepreise etc vorgelegt, Sie ignorieren, schweifen ab, lenken ab, nehmen nicht zur Kenntnis?
Warum eigentlich?
Wer sagt uns, das Sie nicht dazu gehören?
„Russland versucht nach Beobachtung des NRW-Verfassungsschutzes, Einfluss auf die Bundestagswahl zu nehmen. «Falsche Influencer hetzen gegen hiesige Parteien, die nicht genehm sind – insbesondere gegen die Grünen», sagte NRW-Verfassungsschutzchef Jürgen Kayser. Der «Kölner Stadt-Anzeiger» hatte mit Kayser gesprochen.
«Durch Fake News versucht man gerade diese Partei zu diskreditieren und auf diese Weise die Meinungsbildung in der Bevölkerung zu beeinflussen», sagte Kayser. «Gezielt bauen die Russen über Twitter fingierte Profile auf, die dann etwa den Slogan kolportieren, dass die Unterstützung der Ukraine Deutschland ins Elend führe», sagte er.
Jüngsten Ermittlungen zufolge soll Russland Agenten angeworben haben, um Autos mit Bauschaum zu sabotieren und dies den Grünen anzulasten.
Hintergrund solcher Geheimdienst-Operationen mit Hilfe von Kleinkriminellen sei, dass viele russische Diplomaten aus Deutschland ausgewiesen worden seien, sagte Kayser. «Das heißt, man verfügt hier nicht mehr über ein entsprechendes Netzwerk professioneller Agenten.» Deshalb würden «Low-Level-Agenten für ein überschaubares Honorar angeworben, um Sabotageakte zu begehen».“
https://www.welt.de/regionales/nrw/article255360060/Verfassungsschutz-warnt-vor-Hetze-aus-Russland.html
@ Solar
@ Realo
Sie nehmen aber auch jede Gelegenheit wahr, Ihre Privatfehde fortzuführen – dabei ist Ihnen das Thema, um das es eigentlich geht, herzlich egal.
In Absprache mit dem Autor schließe ich deshalb diesen Gesprächsfaden.